AMTS 2015: Ein Erlebnisbericht

Mein erster Trip auf die AMTS in Budapest hat mächtig Eindruck bei mir hinterlassen. Die zehnte Auflage des größten Events seiner Art in Ungarn hat nämlich massiv gerockt. Und das auch nach Messeschluss. Doch der Reihe nach…

amts (2)Die AMTS (Auto, Motor & Tuning Show) vereinigt die Carstyling.hu Tuning Show, das Budapest Motor Festival, die National Gymkhana Championship, die Hungarian Built Cars and Motorcycle Reunion, die Hungarian Stunt Riding Championship und den Car and Moto Saloon quasi unter einem Dach. Es ist also egal, ob man Tuningenthusiast, Motorsportfanatiker oder Biker ist: In Budapest sollten alle auf ihre Kosten kommen.

amts (3)Mein Kumpel (und ETS-Organisator) Sven Schulz und ich waren auf Einladung von László (carstyling.hu) auf der AMTS, um die ungarischen Vertreter beim European Tuning Showdown auf der Tuning World Bodensee 2015 zu küren und ihm ein wenig bei der Fahrzeugbewertung zu unterstützen. Ich fand diesen Job schon alleine deswegen cool, weil sich dadurch die Chance bot, mal in die östliche Richtung über den Tellerrand zu schauen. Und das live und in Farbe! Ich war mir jedoch nicht ganz sicher, was uns in Budapest erwarten würde…

amts (4)Die AMTS rockt…

Als wir Freitag Mittag auf der Messe eintrafen, lagen bereits eine Autofahrt, zwei Flüge und eine Taxifahrt hinter uns. Die auf der AMTS herrschende Stimmung ließ jeden Anflug von Müdigkeit vergessen. Während wir durch die Haupthalle schlenderten, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen, war uns schnell klar: Die AMTS rockt!

amts (5)Ein Motorrad und ein Quad fahren auf die Showbühne, zwei muskelbepackte Mädels tanzen an Stangen, während weitere Mädels auch irgendetwas performen. Dazu wummert Musik in ohrenbetäubender Lautstärke aus den Boxen. Hinter den Fensterscheiben zum Platz neben der Halle driften die Fahrzeuge der Gymkhana Championship vorbei. Und überall gut gelaunte Leute und geile Autos. Wir sind relativ schnell zu Fans der Veranstaltung mutiert…

amts (6)Sehr cool war, dass wir neben zahlreichen ungarischen Tuningenthusiasten auch auf Leute aus Tschechien, Slowenien und Polen kennenlernen durften. Deutschland, Österreich und die Schweiz waren ebenfalls in Budapest vertreten. Sprachbarrieren konnte man notfalls auch mit Zeichensprache überwinden. Die Opel Devils Budapest haben uns zum Beispiel auch ohne große Englischkenntnisse davon überzeugt, ihren selbstgebrannten Schnaps zu trinken. Zum Thema „Trinken in Budapest“ jedoch später mehr.

amts (7)TWB goes AMTS

Die Tuning World Bodensee war mit einem großen Promostand in Budapest vertreten, der die Fahrzeuge präsentierte, die zuvor per Voting auf der TWB-Facebookseite ausgesucht wurden. Unter den Ausstellungstücken befanden sich auch etliche ETS-erprobte Fahrzeuge wie zum Beispiel Jens Drebenstedts Opel Kadett „E-Type“ und Christian Martins Widebody-A3.

amts (8)Die TWB-Ausstellungsfläche war allerdings nicht nur wegen der ausgestellten Fahrzeuge ein Publikumsmagnet. Die amtierende „Miss Tuning“ Veronika Klimovits sorgte zusammen mit Angela Kutscher ebenfalls für das eine oder andere Blitzlichtgewitter.

amts (9)Budapest Nightlife

Nachdem wir den ersten Messetag hinter uns gebracht hatten, verschlug es uns in ein sehr sehr klassisches Restaurant in der Budapester City. Um genauer zu sein: Wir fielen mit über 20 Mann in einen Laden ein, in dem man einen „Sissi“-Film hätte drehen können. Das sehr alte Restaurant wartete mit goldverzierten Decken und (akkustischer) Live-Musik auf und war irgendwie nicht so die passende Location für uns. Und obwohl ich für den Trip vom Veganer zum Teilzeit-Vegetarier wurde, fand ich nicht so wirklich das passende Gericht auf der Karte. Denn in Ungarn werden sogar Gemüseplatten frittiert. Überhaupt schwimmt alles in Fett. Gleichzeitig sind die ungarischen Frauen für ihre guten Figuren bekannt. Keine Ahnung, wie das zusammenpasst. Interessant war der Abstecher in die Haute Cuisine auf jeden Fall. Ich kann jedem nur empfehlen, sich mit einer New Era Cap und einem Tapout-Shirt bekleidet in so ein Etablissement zu begeben…

amts (10)Der Abend endete Gott sei Dank standesgemäß. Die AMTS-Erfahrenen der „TWB-Gang“ führten uns zielsicher in ein „Ruinpub“. Ohne Bildmaterial ist schwer zu beschreiben, welcher Reizüberflutung wir dort ausgesetzt waren. Ein großes Abrisshaus, an dessen Decke alles mögliche an grellem Plunder genagelt wurde, unzählige Nischen und Bars, laute Musik, ein Innenhof mit noch mehr Nischen und Ecken und unfassbar viele Leute, die feiern. In Beamtendeutsch: Eine Todesfalle. Füttert Google mal mit dem Wörtchen „Ruinpub“. Wer Budapest besucht und sich den Spaß entgehen lässt, dem ist nicht mehr zu helfen. Ich hatte aus Feiergründen leider keine Kamera dabei.

amts (11)Auch Samstags war nach Messeschluss etwas geboten. Wir stiegen vorm Hotel in den budapester Party-Bus, der uns zur AMTS-Afterparty in die City bringen sollte. „Party-Bus“ ist eine absolut passende Bezeichnung für den Gelenkbus, dem fast alle Sitzplätze gestohlen wurden und der stattdessen mit einer kompletten Diskoausttattung aufwartet. Während wir mit laut wummernder Musik an den beleuchteten Wahrzeichen der Stadt vorbeirollten, war eines schon ganz klar: Dieser Abend konnte nur legendär werden!

amts (12)Endstation „Peaches and Cream“. Der R’n’B-Club wusste mit seinen zum Chillen einladenden weißen Sofas und den unzähligen Monitoren für die Musikvideo-Berieselung auch schon zu Überzeugen, bevor die Party richtig losging. Den Rest des Abends kann ich nicht rekonstruieren. Nur ein paar Fakten blieben hängen: Das „Peaches and Cream“ ist genau mein Laden. Wir hatten in unserer Gang fantastische Menschen, mit denen man wunderbar feiern kann. László und seine Leute scheuen ebenfalls keine Party. Man muss nicht die gleiche Sprache sprechen, um miteinader zu feiern. Kurzum: Eine fantastische Nacht, die mir noch in Jahren in Erinnerung sein wird. Zumindest der Teil vor dem Filmriss…

amts (59)Fazit

Den Sonntag habe ich als Wächter des TWB-Standes verbracht. Schlafend. Der dritte Messetag ging ohne meine Beteiligung vorüber. Und trotz meines aus Feiergründen weiterhin angeschlagenen Gesundheitszustandes, einer durch die Fluggesellschaft verschuldeten Berlin-Übernachtung während der Heimreise und einigen weiteren logistischen Pannen ziehe ich ein durchweg positives Fazit. Das Wochenende hat gerockt. Auf der AMTS kann man unendlich viele Eindrücke sammeln. Außerdem eignet sich Budapest bestens zum Feiern. Das kann euch jeder AMTS-Gänger bestätigen. Ich wollte diesen Artikel schreiben, solange das Erlebte noch frisch ist. Man verzeihe mir deshalb den einen oder anderen fragwürdigen Satz und das fast völlig fehlende Auto-Gesülze. Ich bin höchstens zu 60 Prozent einsatzbereit. Nochmal zum mitschreiben: Die AMTS rockt! Fahrt nach Budapest! Und schaut im Peaches and Cream vorbei…