Wieso Tuning?

Es kommt immer wieder vor, dass sich Leute auf meine Website verirren, die mit dem Thema Tuning als solches nicht viel anfangen können. Meistens schickt Google sie wegen einer Ersatzteil-Suche zu mir. Auf die oft gestellte Frage nach dem „Wieso?“ gibt es allerdings viele Antworten…

Mit einer Klischee-Aussage haben Tuning-Kritiker wohl in dem meisten Fällen recht: Man könnte seine Freizeit auch in Echtgeld-Casinos verbringen und würde dabei im Vergleich vermutlich sogar noch Geld sparen. Aber darum geht es nicht. Wer mit dem Modifizieren seines Fahrzeugs beginnen möchte und „nichts“ ausgeben will, sollte direkt wieder aufhören. Natürlich muss sich nicht jeder einen Ferrari kaufen und ihn mit 10K-Rädern bestücken. Aber Autos kosten nunmal. Selbst im Alltagsbetrieb. Tuning sorgt nur in den seltensten Fällen für eine Geldersparnis, so zum Beispiel beim Chiptuning mit Blick auf den Verbrauch. Bis hierhin ist die Frage nach dem „Wieso“ also keineswegs beantwortet…

Individualität

Ich denke, dass bei vielen die Individualität eine große Rolle spielt. Ein Basisfahrzeug, das an sich zwar gut, aber nicht perfekt ist, lässt sich mit gezielten Modifikationen ganz nach den Wünschen des Halters perfektionieren. Und einen Drang nach Individualität verspürt doch nun fast jeder, oder?

Performance-Optimierung

Auch, wenn jedes Fahrzeug in der Tuningszene eine Fahrwerksoptimierung aufweist: Eigentlich handelt es sich dabei um eine die Performance verbessernde Maßnahme. Felgen und Breitreifen, Spurverbreiterungen, Überollkäfige, kleine Lenkräder, Sportsitze… Viele bekannte Tuningmaßnahmen stammen eigentlich aus dem Motorsport. Und während manche diese zu rein optischen Zwecken einsetzen, ohne die einzelnen Komponenten im Zusammenspiel zu betrachten, machen andere ihre Fahrzeuge zu waschechten Ringtools. Aber auch ohne Nordschleifen.Tauglichkeit macht ein Fahrzeug mehr Spaß, wenn seine Performance-Fähigkeiten durch gezieltes Tuning verbessert wurden.

Art & Fame

„Fame“ ist für viele ein böses Wort. Ich will es aber gar nicht in einen negativen Kontext setzen. Wer ein cooles Auto baut und dieses nicht versteckt, wird auf kurz oder lang eine gewisse Bekanntheit erreichen. Dies ist für manche ein Motivationspunkt. Unter dem „Show & Shine“-Aspekt kann Tuning auch zu einer Art Kunst werden. Und hier misst man sich gerne mit anderen, was von den Medien meist nicht unbeachtet bleibt. Auf großen Messen treten Tuningenthusiasten mit ihren teilweise über Jahre hinweg kreierten Showcars gegeneinander an und betreiben eine Art „Sport“, bei dem es jedoch um die handwerklichen Leistungen geht und nicht um Zeiten auf der Rennstrecke. Vertreter dieser Tuner-Gattung sind ganz weit vom üblichen „Proll-Klischee“ weg, welches sich fest in nden Köpfen der „Normalbürger“ festgesetzt hat. Und das natürlich nicht ohne kräftige Mithilfe schwarzer Schafe…

Ich hoffe, dass jeder Außenstehende, der diesen Text bis hierhin gelesen hat, jetzt ein wenig mehr über unser Lieblingshobby weiß und die Frage nach dem „Wieso“ beantwortet ist. Ich habe extra nicht zu weit ausgeholt und nur ein paar Beweggründe erörtert. Ich bezweifle, dass meine Zeilen Tuning-Kritiker bekehren. Aber vielleicht regen sie ein wenig zum Nachdenken an. Und immer dran denken: Nicht jeder Tuningenthusiast rast nachts mit 200 durch Wohngebiete. Idioten gibt es auch unter den Serienauto-Besitzern…