„XS CarNight“ bedeutet vor allem eines: Reizüberflutung. Ich sitze gerade in meinem Hotelzimmer unweit des Olympiastadions und lasse „Europe’s biggest Car Show“ Revue passieren. Wie viele andere bin ich noch total im „CarNight-Modus“. Die unfassbare Zahl an krassen Fahrzeugen muss man erst mal verdauen, die vielen Gespräche mit anderen Autoenthusiasten erst einmal verarbeiten. Berlin lud ja bereits zum zweiten Mal zur XS CarNight. Und wieder kamen alle. Dabei sah der Plan ursprünglich anders aus…
Normalerweise ist kurz vor Weihnachten kein guter Zeitpunkt für Veröffentlichungen und Ankündigungen. Die Leute haben einfach andere Sorgen und das Auto und die nächste Saison sind bei vielen weit weit weg. Selbst, wenn der Umbau in der Garage schon auf Hochtouren brummt: Die Tage vor Weihnachten sind normalerweise für andere Dinge reserviert.
Als kurz vor Heiligabend schließlich die Ankündigung kam, dass die nächste XS CarNight auf europäischem Boden in Wolfsburg stattfinden würde, zerfielen diese inoffiziellen Social Media Weisheiten komplett zu Staub. Es gab kein anderes Thema mehr. Nachdem ich bei Facebook den „Interessiert“-Button betätigt hatte, stand meine App nicht mehr still.
Echte Massen an CarNight-Jüngern sorgten mit ihren Postings und Reaktionen auf die Ankündigung dafür, dass ich die Benachrichtigungen deaktivieren musste. Alles schien klar: Wolfsburg wird Bombe.
Erstens kommt es anders & zweitens als man denkt
Als im neuen Jahr schließlich die durch Komplikationen mit der Stadt verursachte Absage kam, war die Enttäuschung natürlich groß. Viele sahen das Ganze aber auch gelassen. Klar war das ein absoluter Albtraum für Andy Füllborn und sein Team. Sowas wünscht man keinem Veranstalter. Allerdings war auch jedem klar, dass das Event nicht einfach gestrichen oder nur durch eine Notlösung ersetzt werden würde. Das war schließlich nicht die erste ungeplante Komplikation in der Geschichte der XS CarNight. Und bisher war „Plan B“ immer absolut bombastisch. So auch diesmal…
Aus „Wolfsburg Edition“ wird „California Love“
Prinzipiell versprüht das Olympiastadion ja recht wenig kalifornischen Flair. Da die XS-Bande aufgrund ihrer Westcoast-Aktivitäten allerdings gerade in Los Angeles verweilte, als die Hiobsbotschaft aus Wolfsburg kam, ist die Wahl des Mottos „California Love“ jedoch absolut nachvollziehbar. Und abseits von jedem Slogan war sowieso garantiert, dass diese Nacht legendär werden würde.
Wie immer realisiert man erst beim Durchforsten seiner geschossenen Fotos, wie viel perverses Blech da eigentlich auf einem Haufen versammelt war. A propos Fotos: Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit in Sachen Bilder. Ich habe lediglich ein paar Schnappschüsse mit reingepackt, die mir beim ersten Sichten meiner über 1200 geknipsten Fotos ins Auge gestochen sind. Es wird Wochen dauern, bis ich wirklich ganz durch bin. Aber keine Bange. Es waren 1,4 Millionen Leute mit Kameras am Start. Ihr werdet in den kommenden Wochen mit unzähligen CarNight-Galerien überflutet werden.
Bevor es wieder ins Flugzeug Richtung Heimat geht, heißt es jetzt erst einmal „Kakao & Stulle“. Viele für die XS CarNight angereiste Autoenthusiasten werden in diesem Rahmen noch einmal zusammenkommen, bevor diese Ausgabe von „Europe’s biggest Car Show“ dann endgültig Geschichte ist. Ich persönlich hätte nichts gegen das Olympiastadion als feste Location für die XS CarNight. Doch es ist wohl recht wahrscheinlich, dass Andy Füllborn und sein Team schon wieder ganz andere Pläne schmieden…